Bereits wenige Tage nach dem Erwerb des ersten Motorrades machten sich meine Frau und ich auf die Suche nach Bekleidung und Helm. Ein Geschäft dazu war nicht nötig, nein, ErSelm hatte ja schliesslich irgendwann ein Moped besessen und der Helm ist deshalb ja noch fast wie neu. Bekleidungsmäßig reicht eine Jeans sowieso, weil die ist unverwüstlich.

Ein in fetzigem Gelb gehaltener Helm in etwa Baujahr 1972 für die Gattin konnte von der Schwägerin entliehen werden und in den frühen Morgenstunden eines Junitages anno 1990 (also voriges Jahrtausend) machte ich mich mit meinem Sozius auf den Weg ins weit entfernte Vorarlberg. Es gelang uns, den Arlberg zu überwinden und mit mehreren Pausen hatten wir die gewaltige Strecke von knapp 250 Kilometern in nur wenigen Stunden zurückgelegt. Nach einem kurzen Verwandtenbesuch musste jedoch die Rückreise angetreten werden, um nicht in die Unsicherheit der Dunkelheit hineinzugeraten.

Nach dieser Reise fiel uns die Entscheidung, “richtige” Motorradkleidung zu kaufen, nicht mehr allzu schwer und die ersten größeren Scheine wanderten in die Sparbüchse auf zwei Rädern.

Noch im selben Jahr sollte sich ein weiteres Paar unserem Treiben anschliessen. Ein Kauf eines Motorrades war beschlossene Sache. Die Startversuche allerdings zum weinen. Weitere pannen- und lehrreiche Ausflüge wurden geplant und ausgeführt und bis zum Jahre 1992 wuchs die Truppe auf zehn begeisterungsfähige Rookies an.